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Sommerupdate 2025

Die sommerliche Vorbereitungsphase neigt sich bereits dem Ende zu. Daher freue ich mich sehr, hier einen Rückblick auf die vergangenen Monate zu geben:

Der Innenbandriss, den ich mir beim Zusammenprall im Rollskitraining zuzog, legte mich zunächst etwas lahm. Nach zahlreichen Arzt- und Physioterminen konnte ich die Krücken jedoch bald beiseite legen und war bis Ende Juni nur noch auf eine Schiene angewiesen. Die starke Schwellung und die dadurch eingeschränkte Beweglichkeit im Knie machten mir jedoch ein abwechslungsreiches Training zu Beginn unmöglich. Statt Rollskitraining und Rennrad fahren standen daher noch eine Weile Krafttraining und Zugmaschine (an dieser wird das Stossen simuliert) auf dem Programm. Dafür konnte ich die Gelegenheit nutzen, wieder mal in ein Rollstuhlrugbytraining, über das ich meine Vertiefungsarbeit schrieb, zu gehen. Schritt für Schritt lernte ich wieder rund zu gehen und besonders Treppen erwiesen sich am Anfang als grosse Herausforderung. Doch gegen Monatsende konnte ich bereits wieder kleine Wanderungen im Engadin unternehmen und sogar die ersten Pedalumdrehungen auf dem Bike machen.

Im Juni konzentrierte ich mich weiterhin auf den Wiederaufbau meiner Verletzung. Ich merkte, dass ich auf dem richtigen Weg war und bin generell überzeugt, dass solche Rückschläge einen langfristig stärker machen. Eigentlich wäre im Juni das erste Trainingslager dieser Saison auf meinem Plan gestanden. Jedoch entschied ich mich, dieses noch auszulassen. Meine Form war noch nicht so weit. Zudem wollte ich nicht übertreiben und damit einen Rückschlag riskieren. Dafür wagte ich Ende Monat meine ersten Schritte auf den klassisch Rollskiern, worüber ich mich sehr freute.

Im Juli ging es dafür sehr rasch aufwärts. Aufgrund des verpassten Trainingslagers im Juni organisierte ich spontan mein eigenes und trainierte während 10 Tagen in der Lenzerheide und im Engadin. Besonders erfreulich war, dass ich nun auch den letzten Punkt auf meiner Comeback-Liste, das Skatingtraining, abhaken konnte und dies komplett schmerzfrei. Ein Highlight war zudem eine 225km lange Rennvelotour mit meinem Vater über den Bernina- und Malojapass. In der Lenzerheide konnte ich mit einer Gruppe gleichaltriger Biathleten mittrainieren, was mir ebenfalls frische Motivation brachte. Technisch bemerkte ich zwar etwas Aufholbedarf, da ich teilweise Schonhaltungen eingenommen hatte. Doch auch das konnte ich über den Sommer wieder verbessern und mein technisches Niveau nochmals deutlich steigern.

Gleich zu Beginn des Monats August ging es in mein erstes offizielles Trainingslager der Saison in Vassieux-en-Vercors (Frankreich). Wir hatten eine kleine Buchungspanne, den wir beabsichtigten eigentlich in das eine Autostunde entfernte Corrençon-en-Vercors zu gehen, das bekannt für seine riesige Rollskibahn ist. Obwohl die Rollskirunde in Vassieux-en-Vercors bloss 2km lang war, konnten wir aber hervorragend auf den umliegenden Strassen und im umliegenden Gebirge trainieren. Die Trainings verliefen solide, auch wenn mir bei den schnellen Einheiten noch etwas die Spritzigkeit fehlte. Das zeigte sich auch am Berglaufcup und dem Nordic Weekend, wo ich zwar gute Zeiten lief, aber sich alles noch etwas zäh und unter meinem Können anfühlte. Rückblickend fehlte mir schlicht noch etwas mehr Aufbauzeit nach meiner Verletzung, welche ich mittlerweile wieder kompensiert habe. Auch beim 3000m-Test auf der Rundbahn konnte ich meine persönliche Bestzeit um 30 Sekunden unterbieten. Ich machte also einen grossen Schritt nach vorn, auch wenn mir mein persönliches Gefühl noch nicht ganz passte.

Dafür ging es mit meinem Gefühl im September ordentlich aufwärts. Es standen gleich mehrere Rollskirennen auf dem Programm. Zu Beginn hatten wir einen Skatingsprint und ein klassisches Distanzrennen in der Lenzerheide. Ich war gut in Form, verlor jedoch beim Skatingsprint viel Zeit in der Abfahrt, da ich mich an diesem Tag sehr unsicher auf den Skiern fühlte. Dafür lief das Distanzrennen am Folgetag umso besser und ich konnte mich dort über ein gutes Resultat erfreuen. Anschliessend blieben wir gleich vor Ort für ein Trainingslager. Die Formkurve zeigte auch in diesem Lager klar nach oben, was mir sehr viel Zuversicht schenkte. Beim Rennen eine Woche darauf konnte ich meine gute Leistungsfähigkeit bestätigen und erreichte erfreulicherweise den 2. Rang.

Im Oktober stand traditionsgemäss das Trainingslager in Oberhof (DE) auf dem Programm. Dort tauschen wir jeweils das erste Mal in der Saison die Rollskier gegen die Langlaufskiern ein. In Oberhof gibt es einen Skitunnel mit einer rund 1 Kilometer langen Kunstschneeloipe. Die Woche findet jeweils ohne grosse Intervalle statt, sondern fokussiert sich auf ganz viel Grundlagen- und Techniktraining in der Halle. Das Ziel ist es, das Erlernte vom Sommer möglichst gut auf die Langlaufskier zu übertragen. Dies gelang mir erfreulicherweise sehr gut.

Im November folgen nun die weitere Schneetrainings, bevor die Wettkampfsaison Ende Monat startet. Es ist mir besonders wichtig, auf der Snowfarming-Loipe in Davos einige Schneekilometer zu sammeln, um optimal vorbereitet in die Saison zu starten.


Da das Zürcher Oberland mittlerweile leider alles andere als schneesicher ist, habe mich dazu entschlossen über diesen Winter temporär in die Lenzerheide zu ziehen. Damit kann ich das ständige Pendeln auf Schnee reduzieren und auch von der Höhenlage auf 1500 m ü. M. profitieren, um an den Rennen besser darauf vorbereitet zu sein. Zudem ist es schon lange ein grosser Traum von mir. Ich bin gespannt, welchen Einfluss das auf meine Leistung haben wird und freue mich sehr auf die Zeit.



 
 
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